Drogen-Eldorado im 1. Wiener Gemeindebezrik

Für alle nichtfliegerischen Plaudereien...

Verlagerung der Drogenszene aus dem 1. Bezrik?

Ja, auf jeden Fall!
8
57%
Nein, würde nichts helfen.
6
43%
Keine Ahnnug, mich stört die Szene nicht.
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CRJ200_LOWG
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Post by CRJ200_LOWG » 8. Mar 2007, 10:49

Exzellenter Beitrag vom Mr. Z!! ;-)
Sehr trefflich, auch die anderen Beiträge, bin echt überrascht, daß die Resonanz derart groß ist.
***
Ein Punkt ist mir noch eingefallen: Ich halte es für keine allzu gute Idee die Drogenkonsumationsräume unmittelbar oder in der Passage zu eröffnen. Es ist mir aufgefallen, daß hier in der Passage ein Treffen dieser Personen als fixer Tagespunkt (haha, nettes Wortspiel) gilt. Na Prost, Mahlzeit, wenn die "frisch zugepufften" dann herumlungern und die Leut noch mehr verschreckt werden.
***
Ich sag's Euch, es ist ein Graus. Noch schlimmer ist ja, daß man was dagegen tun könnte aber jeder lieber kuscht und wegsieht. :-(

zapzarap
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Post by zapzarap » 9. Mar 2007, 01:06

Du hast vollkommen recht CRJ.

Die Idee mit der staatlichen Drogenverteilung (Quote DennisK "Warum manche immer noch gegen Fixerstuben sind, ist mir unerklärlich") ist Ausdruck der völligen Machtlosigkeit unserer Gesellschaft (und unserer gewählten Vertreter) im Kampf gegen den vorgezeichneten Untergang unserer Kultur.

Unter Kultur verstehe ich jene geistige Kraft unseres Volkes, die uns in den letzten 100 Jahren trotz (manche denken 'wegen') 2er katastrophaler Kriege zu extremen kollektiven Leistungen angespornt hat.
Leistungen in Wirtschaft, Technologie, Forschung, Wissenschaft, Kunst, die uns einen in der Geschichte einzigartigen Wohlstand gebracht haben.

Dieser Wohlstand einer breiten, relativ gut gebildeten Bevölkerungsschicht ist den wahren Machthabern auf dieser Welt ein gewaltiger Dorn im Auge.

Arme, ungebildete, ums tägliche Überleben kämpfende, verängstigte Massen sind weitaus leichter zu führen, als ein aufgeklärtes Bürgertum, das womöglich noch Ansprüche stellt, im Sinne der Grundidee von Demokratie seine Geschicke mitzugestalten.


Daher wird alles unternommen, um eine konstante Nivellierung nach unten durchzudrücken.
Das wollen die Meisten nicht wahrhaben. Man wird sogar auf das heftigste attackiert, wenn man auf die Methoden und Strategien der Eliten eingeht, die zur Erreichung dieses Ziels, eine "arme, ungebildete, ums tägliche Überleben kämpfende, verängstigte Masse“ zu erzeugen, angewandt werden.


Das Drogenproblem ist nur eines der vielen Symptome dieser viel größeren Problematik.

Aber die Lösung des Drogenproblems, auch schon der ernsthafte und entschlossene Versuch einer Lösung wäre ein deutliches Signal in die richtige Richtung:


Ernsthafte und entschlossen ist aber nicht (und das hat CRJ auch nicht so gemeint), wenn man die Drogensüchtigen nur aus den Stadtzentren verbannt oder wenn man gar Drogen verteilt, wie manche (sorry) verblendete Träumer es fordern, weil dann "die Dealer kein Geschäft mehr machen".


Ernsthaft und entschlossen ist, wenn man für Drogenabhängige ein beispielhafte Rettungs- und Resozialisierungssystem schafft, das in weiterer Folge auch für andere "Problemkinder" der Gesellschaft angewandt werden kann.

Dieses System kann ich wieder nur in Stichwörtern umreißen:

Schaffung von geeigneten Institutionen und Anstalten - Entwöhnung unter ärztlicher Aufsicht, sobald wie möglich Eingliedern in einen überwachten Arbeitsprozeß, leistungsorientierte Bezahlung (!), Ausbildung und Schulung, Betreuung während der Resozialisierung...

Ernsthaft und entschlossen ist aber vor allem, den Drogenhandel endlich konsequent zu bekämpfen. Dabei ist das Strafrecht in der bestehenden Form wahrscheinlich ausreichend, es muß nur angewandt werden.
Das lächerliche Asylrecht, das von der schwarzen Drogenmafia perfekt ausgenützt wird ist sofort den Gegebenheiten anzupassen.

Seht Ihr, jetzt sind wir schon beim Asylrecht – eines greift ins andere. Beweis für die ‚größere Problematik’ aber auch für mein Argument, daß wir, wenn wir z.B. das Drogenproblem KONSEQUENT lösen, bereits mitten in der Lösung des ‚großen Problems’ stehen.



GEHEN WIR’S AN !

Wie?


Zunächst jeder für sich!

Hinsehen wie CRJ, nicht wegsehen.

Problem erkennen, sich über Details und Hintergründe informieren (am besten im Internet, weil noch nicht zensuriert).

Problem artikulieren:
„Das stört mich!“ - anstatt „da kann ma eh nix machn“.

Schimpft im Stammlokal, schreibt im Internet, an Politiker und an Leserbrief-Redaktionen etc.

Spätestens wenn Ihr laut werdet, werdet Ihr merken, wie viele noch der Meinung sind, daß es reicht!

Noch sind wir keine arme, ungebildete, ums tägliche Überleben kämpfende, verängstigte Masse!

Zap.
The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way, and you will see the brick wall at the back of the theatre. Frank Zappa, 1977

DennisK
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Post by DennisK » 9. Mar 2007, 11:06

@zapzarap
verblendeter Träumer??Wohl kaum.
Leider scheint es manchen nicht klar zu sein,dass Sucht eine Krankheit ist.
Ob in die Richtung Therapie ohne Strafe oder Therapie und Strafe gearbeitet werden soll,sei mal dahingestellt.
Die gesetzlichen Grundlagen reichen bei weitem nicht aus,der Lage Herr zu werden.
Kennst Du die von Dir vielzitierten gesetzlichen Grundlagen?
Dann nenn mal bitte ein paar praktische Beispiele,ansonsten fehlt deinem Argument jegliches Gewicht.
Ich bin in einem Gemeindebau am Rande der Stadt aufgewachsen und musste allzu oft Leute meiner Generation(Ich bin 27), die ich von der Schule,Kindergarten,Umgebung her kenne, leider am Karlsplatz (wieder)sehen.Oder auch von Ihrem Tod erfahren.
Und das betrifft einen Großteil der gesellschaftlichen Bandbreite.
Mit den heutigen Gesetze kann niemandem Einhalt geboten werden der bereits süchtig ist,geschweige den ein Suchtverhalten eingedämmt werden.
Das ist Träumerei!
Auch haben Fixerstuben nichts mit wegsehen zu tun-eher ein Schritt um mit dem Problem proaktiv umzugehen und durch eine Auslagerung eine Gefährdung für die Allgemeinheit zu minimieren.
Natürlich müsste eine solche Einrichtung mit einer therapeutischen Maßnahme gekoppelt sein.
Eine Bekannte meiner Mutter hat sich vor ein paar Jahren versehentlich in der U-Bahn auf eine am Sitz liegende gebrauchte Spritze gesetzt und musste dann die darauffolgenden Wochen mit der Ungewißheit leben,sich vielleicht mit einer ansteckenden Krankheit infiziert zu haben.
Das ist nur ein Beispiel,warum eine Auslagerung der Szene eine wichtige Maßnahme ist.
Die Süchtigen am Karlsplatz stehen halt rum und warten auf Nachschub und werfen sich alles in den Schlund was sie kriegen können bis der Dealer endlich kommt.
Warum trinken die bloß alle hauptsächlich frühmorgends ihr Bier?? :roll:
Das gleiche sieht man auch am Babystrich(nicht unweit meiner Arbeitsstelle nahe Praterstern)
Der Ausdruck "Zugepufft" trifft auf die wohl eher nicht zu,die versuchen ihre Entzugserscheinungen zu bekämpfen,bis endlich ein Dealer kommt um Ihnen ihren Lebensinhalt wieder zugeben.Bier und Tabletten sind da entschieden billiger.
Diese Leute brauchen einen gesetzlichen Vormund.

LOWA
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Post by LOWA » 9. Mar 2007, 13:08

DennisK wrote:Leider scheint es manchen nicht klar zu sein,dass Sucht eine Krankheit ist.


Dies mag juristisch und politisch korrekt sein. Im Gegensatz zu einer - in meinen Augen - wirklichen Krankheit, wie Grippe, Tuberkulose, etc ... , die man ohne eigenes Verschulden erleidet, haben es sich die Betroffenen selbst ausgesucht, so zu werden, wie sie sind. Daher hält sich mein Mitleid mehr als in Grenzen, sondern ich trachte lediglich danach, Lösungen zu finden, wie die derzeitige Situation bereinigt werden kann.

Ich kenne genug Leute, die eine mehr als schwierige Kindheit hatten, deren Eltern geschieden sind, Alkoholiker waren oder ihre Kinder sogar geschlagen haben, und die trotzdem nicht als Stricher und Fixer am Karlsplatz gelandet sind ...
Glück ab, gut Land!

LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977

americanpatriot

Post by americanpatriot » 9. Mar 2007, 13:25

LOWA wrote: in meinen Augen - wirklichen Krankheit, wie Grippe, Tuberkulose, etc ... , die man ohne eigenes Verschulden erleidet, haben es sich die Betroffenen selbst ausgesucht, so zu werden, wie sie sind. Daher hält sich mein Mitleid mehr als in Grenzen, ...Ich kenne genug Leute, die eine mehr als schwierige Kindheit hatten, deren Eltern geschieden sind, Alkoholiker waren oder ihre Kinder sogar geschlagen haben, und die trotzdem nicht als Stricher und Fixer am Karlsplatz gelandet sind ...


Ich stimme Patrick zu. Zumal heute ist jeder aufgeklärt genug zu wissen was gesund und was schädlich ist und wo man aufpassen soll. Es ist ganz klar, dass es auch labile Menschen gibt die durch unglückliche Zufälle in die Szene hineinrutschen aber das ist nur ein kleiner Teil. Ich denke, dass sich diese auch wieder bekehren lassen den richtigen Weg einzuschlagen.

Bei den meisten jedoch scheint es keinerlei Wille zu geben sich zu ändern, Verantwortung zu zeigen und sich helfen zu lassen. Geld wird gerne genommen aber oft wird jede andere Hilfe abgewiesen. Diese werden sich wohl kaum freiwillig therapieren lassen aber die warme Fixerstube und den gratis Stoff aber gerne annehmen. Genauso wie ein Teil der Arbeitslosen durch Pech in der Gosse gelandet ist aber der grösste Teil arbeitsscheu ist. Damit bin ich nicht einverstanden weil ich selber wenig verdiene und es mich sauer macht alle anderen mit zu finanzieren.

DennisK
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Post by DennisK » 9. Mar 2007, 13:45

Muss euch in dem Punkt definitiv recht geben.
Mein Mitleid für die Betroffenen hält sich auch absolut in Grenzen(sofern man das überhaupt als solches bezeichnen kann),mir gehts primär darum,dass es so nicht mehr weitergehen kann und die jetzige Verfahrensweise nicht effektiv ist und neuer Handhabe bedarf.

fliegerzeug
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Post by fliegerzeug » 9. Mar 2007, 14:17

LOWA wrote:...haben es sich die Betroffenen selbst ausgesucht, so zu werden, wie sie sind. Daher hält sich mein Mitleid mehr als in Grenzen...


:gnu: Sicherlich, mag hinter so manchem Einzelschicksal eine tragische Vergangenheit liegen, aber dann ist man trotzdem selber schuld, wenn man nur in den Drogen die Lösung seiner Probleme sieht. Und Leute die aus "Spaß", Neugierde oder Langeweile damit angefangen haben und nicht mehr loskommen, tun mir nicht wirklich leid, da kann ich nur den Kopf schütteln.

...BITTE BLEIBEN SIE NOCH SOLANGE ANGESCHNALLT SITZEN, BIS DAS FLIEGERZEUG SEINE ENDGÜLTIGE PARKPOSITION ERREICHT HAT UND DIE ANSCHNALLZEICHEN ÜBER IHNEN ERLOSCHEN SIND...

MoBaY
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Post by MoBaY » 9. Mar 2007, 14:27

fliegerzeug wrote:
LOWA wrote:...haben es sich die Betroffenen selbst ausgesucht, so zu werden, wie sie sind. Daher hält sich mein Mitleid mehr als in Grenzen...


:gnu: Sicherlich, mag hinter so manchem Einzelschicksal eine tragische Vergangenheit liegen, aber dann ist man trotzdem selber schuld, wenn man nur in den Drogen die Lösung seiner Probleme sieht. Und Leute die aus "Spaß", Neugierde oder Langeweile damit angefangen haben und nicht mehr loskommen, tun mir nicht wirklich leid, da kann ich nur den Kopf schütteln.

Bitte nicht verallgemeinern. Es gibt sehr wohl Fälle (wenn auch in absoluter Minderheit, das stimmt schon), wo die Leute süchtig werden, ohne dass sie es wollen oder wissen! Ich kenne leider so einen Fall, wo die Eltern heute (2 Jahre danach) noch immer darum kämpfen, dass die Tochter ein halbwegs normales Leben führen kann...
Helmut Newton im Restaurant.
Koch: "Ihre Fotos gefallen mir, sie haben bestimmt eine gute Kamera!"
Newton nach dem Essen: "Das Essen war vorzüglich - sie haben bestimmt gute Töpfe!"

Ich danke allen, die keine Ahnung haben und trotzdem schweigen.

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Post by LOWA » 9. Mar 2007, 14:30

@MoBaY

Du hast recht - allerdings sind es diese Einzelfälle, welche die Regel, die auf das Gros dieser Leute zutrifft, bestätigen. Leider.
Glück ab, gut Land!

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Post by fliegerzeug » 9. Mar 2007, 14:36

MoBaY wrote:Bitte nicht verallgemeinern. Es gibt sehr wohl Fälle (wenn auch in absoluter Minderheit, das stimmt schon), wo die Leute süchtig werden, ohne dass sie es wollen oder wissen! Ich kenne leider so einen Fall, wo die Eltern heute (2 Jahre danach) noch immer darum kämpfen, dass die Tochter ein halbwegs normales Leben führen kann...


Natürlich gibt es (wenige) Außnahmen wie diese, was ich sehr tragisch finde und wo ich mir auch nicht erlaube darüber zu urteilen und ich will auch nicht alle in einen Topf schmeißen. Aber wenn man eben allgemein über das Thema Drogenkonsum spricht, dann kann man glaub ich schon behaupten dass die Menschen überwiegend selber schuld sind.

...BITTE BLEIBEN SIE NOCH SOLANGE ANGESCHNALLT SITZEN, BIS DAS FLIEGERZEUG SEINE ENDGÜLTIGE PARKPOSITION ERREICHT HAT UND DIE ANSCHNALLZEICHEN ÜBER IHNEN ERLOSCHEN SIND...

zapzarap
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Post by zapzarap » 9. Mar 2007, 17:48

DennisK wrote:verblendeter Träumer??Wohl kaum.

Sei nicht gleich beleidigt wegen dem "verblendeten Träumer" DennisK. War wirklich nicht beleidigend gemeint. :wink:

Leider bestätigst Du aber in fast Deinem gesamten Post, daß ich mit dem 'verblendeten Träumer' nicht unrecht hatte.
'Verblendet'
weil Du offenbar meine Argumentationslinie nicht sehen kannst oder willst und
'Träumer'
weil Du die grundlegende gesellschaftliche Problematik auch nicht wahrhaben willst, die sich (wie gesagt neben vielen anderen Symptomen) im Drogenmißbrauch äußert.

"Leider scheint es manchen nicht klar zu sein,dass Sucht eine Krankheit ist.
Ob in die Richtung Therapie ohne Strafe oder Therapie und Strafe gearbeitet werden soll,sei mal dahingestellt."



Zeig mir die Passage in meinem Post, wo das Wort 'Strafe' vorkommt.

Ich spreche mich dafür aus, für Drogenabhängige ein „beispielhaftes Rettungs- und Resozialisierungssystem“ zu schaffen, das in weiterer Folge auch für andere "Problemkinder" der Gesellschaft angewandt werden kann.
Ich spreche von „Schaffung von geeigneten Institutionen und Anstalten - Entwöhnung unter ärztlicher Aufsicht“. Du kannst wohl nicht ernsthaft meinen, mir sei nicht klar, daß Sucht eine Krankheit ist.
Und wenn jemand von Euch die von mir angesprochene „Eingliederung in einen überwachten Arbeitsprozeß bei leistungsorientierter Bezahlung, Ausbildung und Schulung“ als „Strafe“ empfindet, kann es sein, daß ich wirklich mit den Worten ‚verblendet’ und ‚Träumer’ nicht mehr auskomme.

„Kennst Du die von Dir vielzitierten gesetzlichen Grundlagen? Dann nenn mal bitte ein paar praktische Beispiele,ansonsten fehlt deinem Argument jegliches Gewicht.“
"Die gesetzlichen Grundlagen reichen bei weitem nicht aus, der Lage Herr zu werden".


Auch hier hast Du offenbar übersehen, daß ich bis an diese Stelle meiner Argumentation (in der es um die Drogensüchtigen geht) nicht ein einziges Mal „Gesetze“ anspreche.
Allenfalls spreche ich weiter unten im Zusammenhang mit der schwarzen Drogenmafia vom Strafrecht und vom Asylrecht.
Und dort würden die bestehenden Gesetze sehr wohl ausreichen, um der „Lage Herr zu werden“. Leider werden die Gesetze aber nicht ausreichend vollzogen, viele Durchführungsbestimmungen sind zahnlos und verwässert und eine Reparatur wird von einer global bestens organisierten Clique torpediert, die die öffentliche Meinung über die kontrollierten Massenmedien und über diverse sog. Non-Profit Organisationen bis zur Gehirnwäsche hin manipuliert.

Und unsere regierenden Politiker stellen sich sicher nicht gegen diesem Wind – es sei denn, es gelingt uns, wie von mir angeregt, einen starken Gegenwind zu erzeugen.

Es ist unser RECHT, daß die bestehenden Gesetze konsequent angewendet werden, um der Drogenkriminalität Herr zu werden.
Und sollten die bestehenden Gesetze wirklich nicht ausreichen, ist es die PFLICHT unserer gewählten Vertreter und des Gesetzgebers, geeignete Gesetze zu beschließen.



Zurück zu den Drogensüchtigen.


„Mit den heutigen Gesetze kann niemandem Einhalt geboten werden der bereits süchtig ist,geschweige den ein Suchtverhalten eingedämmt werden.“

Das ist grundsätzlich richtig.
Wer sich sein Suchtgift leisten kann und bei sich zu Hause Drogen konsumiert, hat noch gegen kein Gesetz verstoßen. Die Drogenproblematik wie sie in diesem Tread diskutiert wird beginnt aber bei den Süchtigen, deren „normales“ Leben bereits zerstört ist und die Ihre Drogen auf kriminelle Art beschaffen müssen.

Und hier kann man sehr wohl auf Basis der bestehenden, in der Durchführung natürlich reparaturbedürftigen, Gesetze ansetzen -

wenn der politische Wille dazu da ist.




Unsere Aufgabe ist es, konsequent und lautstark eine Lösung des Problems zu fordern:

Die Drogensüchtigen weg von der Straße, weg von ihrer Sucht in geeignete Institutionen oder Anstalten zu bringen und ihnen die Chance auf ein halbwegs normales restliches Leben zurückzugeben.


Um die ‚gesetzlichen Grundlagen’, DennisK, sollen sich unsere überbezahlten Volksvertreter = der Gesetzgeber kümmern.

So schwer kann das nicht sein, wenn man sieht, mit welchem Eifer völlig sinnlose neue Gesetze und Vorschriften herausgegeben werden - vom Licht am hellichten Tag bis zur Normierung des Krümmungsradius von Salatgurken.

lgZ
The illusion of freedom will continue as long as it's profitable to continue the illusion. At the point where the illusion becomes too expensive to maintain, they will just take down the scenery, they will pull back the curtains, they will move the tables and chairs out of the way, and you will see the brick wall at the back of the theatre. Frank Zappa, 1977

DennisK
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Post by DennisK » 10. Mar 2007, 13:37

zapzarap,
Ich glaube,dass Ich Dich grundlegend missverstanden habe.
Habe das Post in der Arbeit geschrieben und da ist die Thematik ein bisschen mit mir durchgegangen.
Ich habe eigentlich nicht sagen wollen,dass Du nicht weißt, dass Sucht eine Krankheit ist.
Meine Intention war es lediglich eine allzuhäufig anzutreffende Meinung zu dem Thema wiedergeben.
Das dieser Satz an Dich gerichtet war,war mehr als unglücklich.
Dein Post ist eigentlich sehr schlüssig.
Es gibt aber immer mehrere Methoden ein Problem anzugehen.
Das ein Schlag gegen die Nigerianische Drogenmafia sehr wichtig ist,ist einleuchtend.
Mein Vorschlag einer Fixerstube kling vielleicht illusorisch,es setzt aber an der Problematik an,dass wo Nachfrage ist, es immer auch jemanden geben wird der diese deckt.
Klarerweise müssten therapeutische und soziale Maßnahmen an ein solches Projekt gekoppelt werden müssen.
Dies ist aber bei den wenigsten Projekten,die es diesbezüglich in der EU(Schweiz,Niederlanden,Luxemburg,etc.) gibt der Fall bzw. wird die Therapie nicht in Anspruch genommen.
Vor der Zeit der afrikanischen Dealer gab es die Szene auch an den gleichen Orten wie jetzt(größtenteils).
Interessant wäre eine Statistik,wo die Zahl der Drogenabhängigen/toten in Wien und deren Fluktuation über die letzten 15-20 Jahre beziffert wird.

Wobei Ich nicht glaube,dass andere Zugänge zur Lösung dieser Problematik zum Scheitern verurteilt wären.

schöne Grüße,
DennisK

zapzarap
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Post by zapzarap » 10. Mar 2007, 18:43

DennisK wrote:zapzarap,
Ich glaube,dass Ich Dich grundlegend missverstanden habe.
Habe das Post in der Arbeit geschrieben und da ist die Thematik ein bisschen mit mir durchgegangen.
Ich habe eigentlich nicht sagen wollen,dass Du nicht weißt, dass Sucht eine Krankheit ist.
Meine Intention war es lediglich eine allzuhäufig anzutreffende Meinung zu dem Thema wiedergeben.
Das dieser Satz an Dich gerichtet war,war mehr als unglücklich.


Image

Hallo DennisK
Da sind wir einer Meinung.

Zum Deinem Punkt "Therapie" möchte ich noch sagen:

"Klarerweise müssten therapeutische und soziale Maßnahmen an ein solches Projekt gekoppelt werden müssen.
Dies ist aber bei den wenigsten Projekten,die es diesbezüglich in der EU(Schweiz,Niederlanden,Luxemburg,etc.) gibt der Fall bzw. wird die Therapie nicht in Anspruch genommen."


Das ist vollkommen richtig!
Die Therapie (in, wie ich es skizziert habe, Anstalten und Institutionen) muß VERPFLICHTEND sein, wenn es sich um straffällig gewordene Süchtige handelt, und kann anstelle des Strafvollzuges treten.

Und da jetzt doch unvermeidlicherweise 2x das Wort Straf- vorgekommen ist, hier noch kurz meine Idee:

So eine Therapie-Anstalt sollte eine große, abgeschlossene Anlage in einem Naturgebiet und prinzipell einmal Krankenhaus und Hotel für die freiwilligen und unfreiwilligen Teilnehmer sein -

- dann aber abhängig vom Gesundheitszustand natürlich auch Arbeitsplatz !!!

Die Entlohnung ist leistungsabhängig.

Arbeitsplätze gibt es in der Anstalt selbst bzw. in eventuell dort angesiedelten Betrieben.

Ein Teil der Entlohnung wird als Rückerstattung der Therapie- und Aufenthaltskosten bzw. als Entschädigung für allfällige Verbrechensopfer, sowie als persönliche Rücklage für die Resozialisierung abgezogen. Der Rest wird monatlich ausbezahlt.

Detailiertes Konzept auf Anfrage verfügbar. :wink:


Was haltet Ihr von der Idee?

Zap

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