Zu viele Rettungshaubschrauber in Tirol

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N5528P
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Zu viele Rettungshaubschrauber in Tirol

Post by N5528P » 15. Jan 2006, 15:42

ORF.at wrote:Zu viele Rettungshaubschrauber in Tirol
Bis zu 15 Rettungshubschrauber rücken an starken Wintertagen in den Tiroler Skigbieten aus, um Verletzte zu bergen. Viel zu viele, meinen Kritiker und sehen darin Abzockerei der Patienten.
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Oft ist Hubschrauber nicht nötig
Jeder Flug muss privat bezahlt werden. Daher zahlt man - sofern man keine Versicherung hat - schnell mehrere tausend Euro ab. Oft wäre ein Hubschrauber gar nicht notwendig, kritisiert der Alpenverein.

Wilde Auswüchse laut Alpenverein
In der Rettungsfliegerei gebe es absurde Auswüchse, kritisiert Generalsekretär Robert Renzler vom Alpenverein. So würden verängstigste Wanderer ausgeflogen, weil sie Angst vor einem heraufziehenden Gewitter hätten, oder Patienten für einen 20 km Transport noch aus dem Rettungsauto in den Hubschrauber umgeladen.

Oft nur banale Verletzungen
Viele der per Hubschrauber Geretteten, hätten nur banale Verletzungen. Vor allem im Winter werde geflogen, was nur möglich sei, so Renzler.

Versicherungsprämien steigen rasant
Die Versicherungsprämien für Hubschrauberbergung steigen rasant, der Alpenverein müsse für seine Mitglieder inzwischen doppelt so viel bezahlen, wie noch vor wenigen Jahren.Irgendwann sei das alles nicht mehr leistbar, mahnt Renzler.

Bessere Kordination durch Landesleitstelle
Hoffnung setzt er in die neue Landesleitstelle, die im April in Betrieb gehen soll. Ab dann sollten alle Hubschraubereinsätze von dort aus koordiniert werden. Das müsste, meint Renzler, zu einer Eindämmung des Flugunwesens führen.

Land will weniger Flüge
Das Land will eine Eindämmung der Flüge, das sei aber nicht so einfach. Man sei in der Anfangsphase schon zufrieden, wenn die Flüge über die Leitstelle koordniert werden können. Derzeit hat das Land keinen Überblick, welcher Rettungshubschrauber grade wo unterwegs ist.

ÖAMTC will nicht seltener fliegen
Der ÖAMTC hält nichts davon, die Hubschrauberrettung in den Skigebieten zurückzuschrauben. Es gehe um die Patienten, die möglichst schnell versorgt werden sollten, sagt Dir. Walter Ploner von der Christophorus Flugrettung.

Vergleich mit der Schweiz
Das Einzugsgebiet eines Rettungshubschraubers in der Schweiz ist dreimal so groß, wie in Tirol. Auch dort werden verletzte Skifahrer rasch und gut versorgt.
Originalbeitrag zu finden unter: http://tirol.orf.at/stories/82836//
For radar identification, throw your jumpseat rider out the window.

LOWA
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Post by LOWA » 30. Jan 2006, 12:57

Kritik: Zu viele Rettungshubschrauber-Einsätze

Rettungshubschrauber-Einsätze würden immer mehr zu einer Goldgrube für Hubschrauberfirmen, kritisiert der Alpenverein. Denn Helikopter würden oft auch dann fliegen, wenn es nicht notwendig sei.


Rund 3.000 Euro für Rettung aus der Luft
Österreich hat europaweit die höchste Rettungshubschrauber-Dichte. 40 Helikopter sind insgesamt im Einsatz - mehr als doppelt so viel wie in der Schweiz, die höhere Berge, viele Skigebiete mit teils sehr anspruchsvollen Gästen sowie gut ausgebaute Rettungssysteme besitzt.

In Österreich kostet eine Bergung per Hubschrauber durchschnittlich gut 3.000 Euro. Wer nicht privat versichert ist, muss diesen Flugrettungseinsatz nach Sportunfällen im Gebirge selbst bezahlen.

Immer mehr Einsätze nicht erforderlich
Mittlerweile gebe es immer mehr Einsätze, die keinen Hubschrauber erfordern, kritisiert Robert Renzler, Generalsekretär des Alpenvereins. Er hat eine Liste dokumentierter Versicherungsfälle und nennt ein Beispiel aus Salzburg.

Statt Auskunft kommt der Hubschrauber
"Da ist ein Pensionist bei einer Wanderung auf einer anderen Talseite eines Berges abgestiegen", sagt Renzler.

An einer Weggabelung hat er bei der Einsatzzentrale per Handy angefragt, ob er links oder rechts abbiegen soll. Ihm wurde die Auskunft erteilt, er soll warten. Er hat dann gewartet - und dann ist der Hubschrauber gekommen und hat ihm die Entscheidung abgenommen."

Verletzte in Hubschrauber "umgeladen"
Renzler kennt auch Fälle, wo Skifahrer zum Beispiel in der Steiermark nach einer Teilstrecke im Rot-Kreuz-Auto noch in den Hubschrauber umgeladen worden seien - ohne jede medizinische Notwendigkeit.

Höhere Kosten, höhere Prämien
Das gehe auf Kosten aller Bürger. Denn Versicherungen würden durch die steigenden Kosten die Prämien dauernd erhöhen: "Wir haben den Auftrag im Interesse unserer Mitglieder, aber auch im Interesse aller Bürger, die Freizeitsport betreiben, diesem Treiben auf die Finger zu schauen - und nicht zuzuschauen, dass die Kosten explodieren und die Hubschrauber wie Schwammerl aus dem Boden schießen", betont Renzler.

Der Alpenverein fordert die zuständigen Landesregierungen auf, die Rettungshubschrauber endlich öffenlicher Kontrolle und einer Bedarfsprüfung zu unterziehen.

Rettungshubschrauber für "jedes Tal"
Dieser Kritik schließt sich der Salzburger Mediziner Herbert Schöchl an. Er hat nach 20 Jahren den Dienst als Flugrettungsarzt quittiert.

Schöchl sagt, dass allein in Tirol 18 Hubschrauber unterwegs seien - beinahe soviel wie in der gesamten Schweiz: "Da ist der Wahnsinn überhaupt nicht mehr zu stoppen - jedes Tal verfügt über einen eigenen Rettungshubschrauber."

Auch ÖAMTC fordert Kontrolle
Es sei an der Zeit, dass sich auch Österreichs oberste Zivilluftbehörde vieler Probleme annehme, betont auch Kurt Nordberg, Chef der Christophorus-Flugrettung beim ÖAMTC.

Nordberg fordert mehr Kontrollen und verweist auf Rettungsflüge über verbautem Gebiet. Hier gebe es eindeutige Vorschriften, dass nur bestimmte Hubschraubertypen unterwegs sein dürften.

Alpenverein wirbt selbst mit Versicherung
Das werde zum Beispiel täglich von einigen Hubschrauberfirmen missachtet und von der Behörde nicht kontrolliert, kritisiert der ÖAMTC-Flugrettungschef.

Gleichzeitig weist Nordberg darauf hin, Österreichs Alpenverein werbe seit Jahren selbst mit dem Argument, dass die Mitgliedschaft mit einer guten Versicherung für Berg- und Flugrettungskosten verbunden sei.

ÖAMTC: Hohe Standards bei Flugrettung
Nordberg zeigt sich verwundert, warum nun so massive Kritik an einem prinzipiell guten Flugrettungssystem geübt werde. Zahlreiche Verunglückte und Touristen würden in Österreich Wert auf hohe Standards und schnellstmögliche Hilfe legen.

Knaus: In einigen Hochtälern notwendig
Der Pongauer Hubschrauberbetreiber Roy Knaus sieht die notärztliche Versorgung in Hochtälern stellenweise nur mit dem Hubschrauber garantiert.

So brauche ein Notarzt beispielsweise für die Fahrt in einen hochgelegenen Skiort im Schnitt eine dreiviertel Stunde - zu lange für einige Verletzungen.


Auch in meinen Augen ist diese Kritik absolut gerechtfertigt. Viele dieser privaten Betreiber sind nichts als "Rosinenpicker" die in den Wintermonaten den Verletzten mit dem gebrochenen kleinen Finger ins Tal fliegen um mit seiner (Zusatz-) Versicherung ordentlich abrechnen zu können.

Die Qualität von Gerät und Personal ist dabei oft fragwürdig, weil es kaum gesetzliche Mindeststandards gibt, die kontrolliert würden.

Und als kleiner Exkurs zum Thema Rettungsdienst in Österreich allgemein zwei - zur Abwechslung mal intelligente - Kommentare aus dem ORF-Forum

atrazinstodla, vor 2 Stunden, 11 MinutenDies lasse ich nicht gelten! Ich erwarte mir, daß ein Leitstellendisponent beim RK oder bei anderen Rettungsorganisationen so professionell arbeitet, daß er die Lage richtig einschätzen kann! Genau an dieser Professionalität mangelt es aber! Das Rettungswesen in Ö gehört endlich professionalisiert! Es ist doch ein riesiger Irrtum wenn man meint, diesen in Zukunft mit Zivildienern und Freiwilligen aufrechterhalten zu können!
Na dann schätz' mal folgende Situation richtig ein:atrazin1, vor 2 Stunden, 4 Minuten

Hallo da is Bauer auf der Bxx gleich hinter xy, beim Hof von z ist ein Motorradfahrer gegen einen Baum gefahren, jetzt rührt er sich nicht mehr. Danach wird aufgelegt. Notarzt bereits wo anders unterwegs.
Hubschrauber oder nicht ????
Bei Teil 2 deiner Ausführungen stimme ich dir unumwunden zu. Die Zeit der Freiwilligen ist eigentlich vorbei - die meisten wissen es nur noch nicht.
Glück ab, gut Land!

LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977

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