Feuerwehrfahrzeuge aller Art gesucht

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LOWA
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Feuerwehrfahrzeuge aller Art gesucht

Post by LOWA » 10. Feb 2005, 18:06

Schönen guten Abend!

Es hat zwar nichts mit der Fliegerei zu tun, da die Sache jedoch einem guten Zweck dient, möchte ich den nachfolgenden Aufruf gerne hier veröffentlichen und bitte um eure aktive Mithilfe bzw. Weiterverbreitung des Aufrufes. Vielen Dank!

Suche: Fahrzeuge für E.S.E.P.A. Waldbrandeinsatzcamp in Griechenland
gesucht 22.01.2005


Liebe Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, des Katastrophenschutzes
und der Rettungsdienste,



ich möchte Euch herzlich um Eure Mithilfe bei der Suche nach
Einsatzfahrzeugen für das internationale E.S.E.P.A.-Waldbrandeinsatzcamp in
Rizomata / Griechenland bitten.



Mein Name ist Jürgen Sprengel. Ich bin selber bei der Freiwilligen Feuerwehr
aktiv. Außerdem bin ich ehrenamtlicher Beauftragter für Ausrüstung und
Sponsoring der E.S.E.P.A..



Die E.S.E.P.A. (Körperschaft der griechischen Freiwilligen Feuerwehr und
Aufforstung) wurde 1999 von Nikos Sachinidis mit dem Ziel gegründet, die bis
dahin in Griechenland fast unbekannte Idee der Freiwilligen Feuerwehr nach
deutschem Vorbild zu verbreiten und Stützpunkte von Freiwilligen Feuerwehren
zu gründen. In Griechenland kennt man fast ausschließlich Berufsfeuerwehren.
Die kleinen Gemeinden und Dörfer, vor allem auf den Inseln, aber auch in den
ländlichen Gebieten im Landesinneren, haben oftmals überhaupt keine
organisierten Feuerwehren. Die Bevölkerung ist hier den regelmäßig
auftretenden Buschfeuern weitestgehend hilflos ausgeliefert, bis
überörtliche Hilfe eintrifft. Diese Hilfe ist zudem oftmals nur der
sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. Auch bei ganz alltäglichen
Einsätzen wie Wohnhausbränden, Verkehrsunfällen und medizinischen Notfällen
ist häufig nicht mehr viel zu retten, wenn die überörtliche Hilfe eintrifft.



Um einerseits den Aufbau der Freiwilligen Feuerwehren in Griechenland
voranzutreiben, auch und vor allem, was die Ausbildung örtlicher Helfer
anbelangt, und andererseits eine dringend benötigte regionale Eingreiftruppe
für Waldbrände und andere größere Notfälle (z.B. Überschwemmungen, Erdbeben)
zur Verfügung zu stellen, führt die E.S.E.P.A. in den Sommermonaten während
der Hauptwaldbrandsaison ein Waldbrandeinsatzcamp in Nordgriechenland durch,
das in diesem Jahr zum bereits fünften Mal stattfinden wird. An unserem
Waldbrandeinsatzcamp nehmen freiwillige Helferinnen und Helfer (ausgebildete
Feuerwehrleute, Katastrophenschutzpersonal (z.B. THW) und
Rettungsdienstpersonal) aus vielen Ländern Europas teil. So konnten wir in
den vergangenen Jahren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus
Griechenland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg, Liechtenstein, Holland,
Südtirol und aus Deutschland begrüßen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
leisten ihren Einsatz während ihres Urlaubs und tragen die Reisekosten aus
eigener Tasche.



Standort des Camps ist die Ortschaft Rizomata, ca. 25 km nördlich des Olymp
und zwei Fahrtstunden von Thessaloniki entfernt in den Bergen gelegen.
Während des Campbetriebes wird Ausbildung betrieben, die Infrastruktur des
Camps und der Stützpunkte wird weiter ausgebaut, und es werden Arbeiten an
den Fahrzeugen und der Ausrüstung geleistet. Aber natürlich werden vor allem
Einsätze gefahren, sowohl auf lokaler Ebene ("normale" Feuerwehreinsätze,
technische Rettung, medizinischer Rettungsdienst), als auch auf regionaler
und überregionaler Ebene (Waldbrände oder andere Großschadenslagen). Die
Campbesatzung rückt bei größeren Einsätzen bis zu einem Radius von 400 km um
unser Camp aus, bei Bedarf auch über weitere Strecken. Die Abwicklung der
Einsatzanforderung erfolgt über die Dienststellen der Berufsfeuerwehr oder
direkt über die Leitstelle des Katastrophenschutzes in Athen. Die E.S.E.P.A.
ist eine der größten freiwilligen Hilfsorganisationen Griechenlands und
agiert staatlich voll anerkannt (aber leider finanziell kaum unterstützt)
unter dem Dach des griechischen Zivilschutzes "Politiki Prostasia".



Im letzten Jahr konnten wir sehr große Fortschritte erzielen, vor allem was
die Ausbildung einheimischer Helferinnen und Helfer und die Einrichtung
neuer freiwilliger Stützpunkte der E.S.E.P.A. in Agios Georgios und
Tsagarada Pylion anbelangt. Die Eingreifzeit der griechischen
Berufsfeuerwehr in diesen ländlichen Gemeinden in der Region Volos / Pylion
lag bisher bei deutlich über einer Stunde. Jetzt können unsere freiwilligen
Helferinnen und Helfer binnen zehn Minuten wirksam helfen.



Trotz dieser Fortschritte, die wir unter großen Mühen erzielen konnten,
sehen wir uns nach wie vor großen Problemen bei der Ausrüstung gegenüber:
Unsere Einsatzfahrzeuge sind im Schnitt ca. 28 Jahre alt, und es stehen vor
allem viel zu wenige Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Diese Situation wird
noch dadurch verschärft, daß im Zuge der Gründung der neuen freiwilligen
Feuerwehrstützpunkte Fahrzeuge dauerhaft für diese Stützpunkte abgestellt
werden mußten, die nun nicht mehr für das Waldbrandeinsatzcamp zur Verfügung
stehen werden.



Ich möchte Euch alle daher um Eure tätige Mithilfe bitten: Wenn Ihr von
einem alten Fahrzeug bei Eurer Wehr / Eurem OV oder einer Nachbarwehr /
einem Nachbar-OV wißt, das in der kommenden Zeit ausgemustert wird, und das
entweder als Spende oder zu einem Freundschaftspreis an die E.S.E.P.A.
abgegeben werden kann, so setzt Euch bitte mit mir in Verbindung. Wir
verfügen leider nur über sehr begrenzte Finanzmittel für
Fahrzeugbeschaffungen und sind daher nicht in der Lage, Fahrzeuge bei
professionellen Händlern zu erwerben.



Die folgenden Fahrzeugtypen werden benötigt:



- Tanklöschfahrzeuge aller Art, vor allem aber geländegängige TLFs. Ideal
wären TLF 8/18 oder 8/18 W auf Unimog oder andere "kleine" TLFs, auch mit
Straßenfahrgestell (z.B. TLF 8/24 Niedersachsen). Auch TLFs mit großem
Wassertank werden dringend benötigt, z.B. Tatra GTLF. Hintergrund ist die
oft katastrophale Wasserversorgung in den ländlichen Gebieten Griechenlands,
so daß bei Buschfeuern ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen
eingerichtet werden muß. Oft müssen Wald- und Feldwege befahren werden, dies
ist nur mit allradgetriebenen Fahrzeugen möglich.



- Ein oder zwei Rüstwagen, nach Möglichkeit RW 1 auf Unimog oder MAN, aber
auch RW 2 mit Magirus-Fahrgestell oder Rundhauber oder was auch immer.
Hintergrund ist, daß wir von unserem Camp aus auch Einsätze zur technischen
Hilfeleistung fahren. Aus großzügigen Spenden, u.a. der Firmen Vetter und
Weber Hydraulik, ist bereits ein Grundstock an Ausrüstung hierfür vorhanden.
Es mangelt aber an einem geeigneten Fahrzeug mit Seilwinde und Generator.
Solch ein Fahrzeug wird dringend benötigt, vor allem unter dem Hintergrund
der latenten Erdbebengefahr. Ein weiteres Fahrzeug wird für einen neuen
freiwilligen Feuerwehrstützpunkt in unmittelbarer Nähe der Autobahn
Athen-Thessaloniki benötigt, um bei Verkehrsunfällen wirksam helfen zu
können.



- VW-Busse, Typ T3, oder ähnliche Kleintransporter als MTW, ELW oder
Doppelkabiner mit Pritsche. Diese Fahrzeuge werden für den
Mannschaftstransport benötigt, aber auch für den Umbau zu wendigen und
schnellen Voraus-TLFs mit kleinen Tanks und Hochdruckpumpe. Die E.S.E.P.A.
verfügt über ein Eigenbau-KTLF auf Basis eines ehemaligen VW LT TSF, das
sich im Einsatz exzellent bewährt hat. Material für den Ausbau weiterer
Fahrzeuge ist bereits vorhanden, aber es mangelt leider an den Fahrzeugen
selbst.



- Geländewagen für Patrouillenfahrten, z.B. Land Rover, Mercedes G oder
Nissan Terrano, gerne auch zivile Fahrzeuge. Hintergrund: Wir führen auf
Anforderung der Berufsfeuerwehr Patrouillenfahrten in gefährdeten Wald-und
Buschgebieten durch, oftmals über enge Feldwege. Hierfür suchen wir dringend
geeignete Fahrzeuge.



- Ein oder zwei RTW / KTW, komplett mit notfallmedizinischer Ausstattung.
Hintergrund: Wir fahren von unserem Camp aus auch Rettungsdiensteinsätze für
die örtliche Bevölkerung, da der nächstgelegene RTW des staatlichen
Rettungsdienstes 45 Minuten bis Rizomata benötigt, in die umliegenden Dörfer
noch länger. Ausgebildetes Personal steht zur Verfügung (Rettungssanitäter,
Rettungsassistenten), jedoch steht bisher für diesen Sommer nur ein KTW zur
Verfügung. Nicht genug, um sowohl den Eigenschutz der Camp-Besatzung bei
Einsätzen, als auch die Abwicklung von Rettungsdiensteinsätzen zu
gewährleisten.



- Zivile geländegängige Fahrzeuge aller Art, z.B. Geländewagen, Unimog 1300
aus Kommunalbeständen. Hintergrund: Wir haben ein ganzes Heer von genialen
Bastlern in unseren Reihen, die beim Umbau von Fahrzeugen bereits mehr als
einmal echte "Mc-Gyver-Qualitäten" bewiesen haben.



Das / die Fahrzeuge sollten nach Möglichkeit voll fahrbereit und zumindest
bedingt einsatzbereit sein (Tank, Pumpe) und Lkw ab 7,49 Tonnen sollten nach
Möglichkeit über eine eingebaute Motorbremse verfügen.



Außerhalb unseres Campbetriebes kommen die Fahrzeuge des
Waldbrandeinsatzcamps bei Freiwilligen Feuerwehrstützpunkten der E.S.E.P.A.
zum Einsatz - nicht nur bei Waldbränden, sondern auch bei "normalen"
Feuerwehreinsätzen und bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und
Erdbeben, von denen Griechenland leider immer wieder heimgesucht wird.



Wir suchen auch ständig nach feuerwehrtechnischer Ausrüstung aller Art. Vor
allem benötigen wir die folgenden Dinge:

- Alte, aber funktionstüchtige Sondersignalanlagen, gerne auch einzelne
Bauelemente wie Folgetonschalter, einzelne Hörner, um zivile
Spendenfahrzeuge umrüsten zu können.

- Tragkraftspritzen TS 8/8, vor allem aber TS 2/5. Letztere haben sich im
schweren Gelände sehr gut bewährt.

- Handsirenen auf Dreibeinstativ oder alte Gerätehaussirenen für die
Alarmierung im Nahbereich unseres Camps und für die neuen freiwilligen
Stützpunkte der E.S.E.P.A.

- Notstromaggregate aller Arten und Größen.

- Schlauchmaterial und Armaturen, vor allem größere Mengen D-Schlauch und
D-Armaturen

- Wasserrucksäcke mit Stockspritzen



Dringend benötigt wird auch notfallmedizinische Ausrüstung aller Art, wie
Schaufeltrage, Vakuummatratze, EKG/Defi, Oxylog, Verbrauchsmaterial für
Infusion und Intubation, alte Notfallkoffer etc.



Da unsere Finanzlage eine alles andere als rosige ist - wir sind eine reine
Freiwilligenorganisation -, sind wir leider weitestgehend auf Spenden
angewiesen.



Dafür ist aber gewährleistet, daß Euer altes Fahrzeug bei einem
international einmaligen Feuerwehrhilfsprojekt zum Einsatz käme, das von
einer ausgesprochenen Nachhaltigkeit geprägt ist. Schon wenige zusätzliche
Tanklöschfahrzeuge kämen für die E.S.E.P.A. einem wirklichen Quantensprung
bei unserem Fuhrpark gleich. Ihr würdet uns internationale Helferinnen und
Helfer damit in die Lage versetzen, deutlich schneller, besser und
professioneller helfen zu können, als dies bisher der Fall ist.



Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr bzw. Eure Gemeinde eine Möglichkeit
sehen würdet, das ehrenamtliche Engagement von uns deutschen
E.S.E.P.A.-Mitgliedern zu unterstützen, und mit mir alle internationalen
E.S.E.P.A.-Kameradinnen und -Kameraden.

Nichts ist schlimmer für uns ausgebildete Helfer, als eine Person nicht
retten zu können, weil Rettungsgerät, das bei unseren deutschen Feuerwehren
selbstverständlich ist, vor Ort nicht zur Verfügung steht, oder
mitzuerleben, wie ein Olivenhain, der die Lebensgrundlage für ein ganzes
Dorf darstellt, verbrennt, derweil man mit nichts als einer Hacke und einer
Schaufel in der Hand versucht, das Schlimmste abzuwenden, Tränen der
Hilflosigkeit in den Augen. Dies habe ich selber im Einsatz bei einem
riesigen Waldbrand in der Nähe von Metamorfossi / Chalkidiki im Sommer 2001
erlebt. In so einer Situation macht bereits ein alter VW-Bus mit
provisorischem Wassertank und einer kleinen Hochdruckpumpe einen gewaltigen
Unterschied.



Bitte helft uns zu helfen !



Selbstverständlich läge die Abwicklung einer Fahrzeugüberführung nach
Griechenland in den Händen der E.S.E.P.A., so daß Eurer Feuerwehr / Eurer
Gemeinde hieraus keinerlei weiterer Aufwand entstehen würde. Wir haben
exzellente Kontakte zur deutschen Botschaft in Rom und zu den
schweizerischen Behörden (kostenlose Autobahnnutzung in der Schweiz und in
Italien), sowie zur griechischen Fährgesellschaft Minoan, die unsere
Fahrzeugüberführungen in der Vergangenheit durch großzügige Rabatte
unterstützt hat. Ich selber habe in den vergangenen beiden Jahren bereits
zwei alte Feuerwehrfahrzeuge auf eigener Achse nach Griechenland überführt.



Die E.S.E.P.A. arbeitet vor Ort in Griechenland mit mehreren Fachwerkstätten
zusammen und legt großen Wert auf die Erhaltung ihrer alten
Einsatzfahrzeuge. Es wäre also gewährleistet, daß Euer Fahrzeug noch viele
lange Jahre zum Schutz der griechischen Bevölkerung und der einmalig schönen
Natur Griechenlands eingesetzt werden könnte.



Wir wären selbstverständlich gerne dazu bereit, uns für eine Unterstützung
durch Eure Feuerwehr oder Gemeinde in Form von Werbung zu bedanken - zum
Beispiel in Form von Aufklebern auf dem Fahrzeug, ausführliche
Berichterstattung in Eurer Lokalpresse, Schaltung eines Links auf unserer
Website, etc. . Auch planen wir für das kommende Camp eine Berichterstattung
in der Fachpresse und nach Möglichkeit auch im Fernsehen.



Ausführliche Informationen zur E.S.E.P.A. und zum
E.S.E.P.A.-Waldbrandeinsatzcamp findet Ihr auf der Website der E.S.E.P.A.,
http://www.esepa.net .Unter anderem gibt es dort eine große Gallerie mit Bildern
vom Camp, von den Übungen und Einsätzen und der Ausbildung der örtlichen
Feuerwehrleute.



Selbstverständlich möchten wir Euch auch herzlich zur Teilnahme an unserem
Waldbrandcamp einladen. Vielleicht finden sich ja auch in Euren Reihen ein
paar "Verrückte", die sich vorstellen können, in ihrem Urlaub in
Griechenland zu helfen. Wir sind wirklich auf Eure Hilfe angewiesen, denn
für diesen Sommer rechnen wir aufgrund der Tatsache,daß es mehrere Jahre
lang nur wenig gebrannt hat mit einem deutlich erhöhten Risiko für schwere
Waldbrände.



Alle Infos zu einer Teilnahme am Camp findet Ihr auf http://www.esepa.net .



Ich freue mich auf jeden Hinweis zu geeigneten alten Fahrzeugen und
Spendenausrüstung. Bitte zögert nicht, mich zu kontaktieren, wenn Ihr von
einem Fahrzeug wißt, das ausgemustert wird und eventuell als Spende an die
E.S.E.P.A. abgegeben werden könnte.



Mit kameradschaftlichem Gruß,



Jürgen Sprengel, E.S.E.P.A. Orga-Team

E.S.E.P.A.-Beauftragter für Ausrüstung und Sponsoring


Tel. (Abends,privat): 0231 / 4270804 (AB, rufe zurück)

Email: farmer112@arcor.de


Internet: http://www.esepa.net
Glück ab, gut Land!

LOWA - Wien's einstiger Flughafen, 1912 - 1977

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